Besuch bei Mutter
Der Text heißt: Besuch bei Mutter
Die Autorin heißt: Anh Thu
Der Text Besuch bei Mutter ist ein Gedicht.
Ein Gedicht ist eine Dichtung in Versform und eine besondere Art der Literatur.
Die Dichterin formuliert in dem Gedicht ihre Gedanken und Gefühle.
Die Leserinnen und Leser sollen die Sätze und Wörter auf sich wirken lassen. Es ist nicht immer direkt zu erkennen, was die Dichterin meint.
Viele Gedanken sind nicht an der Wirklichkeit ausgerichtet.
Die Leserinnen und Leser können sich ihre eigenen Deutungen zu dem Text überlegen.
Daher zeigen wir euch an dieser Stelle zuerst den Originaltext von der Autorin Vieng in Standardsprache.
Wir haben den Text bewusst nicht vereinfacht.
Wer möchte, kann aber in Anschluss an den Text eine kurze Zusammenfassung zu dem Inhalt lesen.
Besuch bei Mutter
Ich besuche dich, Mutter
In einem Augenblick
verstreichen viele Jahre
Deine Heimat ist weit weg
Wer sehnt sich, heimlich
Eines Tages weht der Wind
Blätter fallen plötzlich auf den Hof
Gelbe Blätter und grüne Blätter
verlassen mit Bedauern ihren Ast
Menschen kehren zu Staub zurück
Im Herzen der fernen Erde
Grabsteine ummantelt vom blinden Nebel
Erinnerungen überwältigt von stiller Trauer
Meine Tränen fallen immer noch
Vergangenes vermischt sich mit Ungewissheit
Bitte frage nicht für wen
ich diesen Schmerz bewahre
Bitte, Trauer, werde nicht größer
damit ich sie zur letzten Ruhe verabschieden kann
Über dem Friedhof legst du dich, Trauer
immer wenn der Wind weht
Darum geht es in dem Text: Besuch bei Mutter
In dem Gedicht geht es um einen Menschen, der an seine verstorbene Mutter denkt.
Es ist Herbst.
Auf den Friedhof fallen die Blätter. Der Wind weht.
Die Grabsteine liegen im dichten Nebel.
Die Trauernde weint, als sie am Grab der Mutter steht.
Denn die Heimat der Mutter ist weit weg.
Die Mutter liegt in ferner Erde.
Das macht die Trauernde sehr traurig.
Auch sie sehnt sich nach ihrer Heimat.
Der Originaltext ist in vietnamesischer Sprache geschrieben.
Viếng Mẹ
Mới đôi lần chớp mắt
Mà thấm thoát nhiều năm
Quê hương lại xa xăm
Ai âm thầm nhung nhớ
Một hôm trời trở gió
Lá bỗng rụng đầy sân
Lá vàng với lá xanh
Lìa cành trong tiếc nuối
Người về với cát bụi
Giữa lòng đất tha hương
Mộ bia quyện khói sương
Gieo ngậm ngùi thương sót
Nước mắt còn nhỏ giọt
Trộn quá khứ, tương lai
Xin đừng hỏi cho ai
Mà để dành đau đớn
Xin nỗi đau đừng lớn
Để đưa tiễn người đi
Nghĩa trang buồn mỗi khi
Trời bỗng dưng trở gió ….