Back to top
Skip to content

Vermessung Neuköllns

Einfache Sprache Gebärdensprache

Deutsche Übersetzung aus dem Englischen

Vermessung Neuköllns

Das Geräusch einer Krankenwagensirene. Ich dreh mich nach links und rechts, um mich zu orientieren. Wenn ich an einen anderen Ort umziehe, ist die größte Veränderung für mich nicht das, was ich sehe oder was ich nicht sehe, sondern das, was ich nicht rieche, was ich nicht höre und was ich nicht spüre. Das erste sind für mich die Geräusche, die auf mich einstürmen – die Krankenwagengeräusche – während es zuhause in Singapur ein angenehmes Einstürmen war; ein Einstürmen der Aromen, der Geräusche aus den Hindu-Tempeln, des Geruchs von Gewürzen. Insbesondere von chinesischen, indischen und den schönen malaiischen und indonesischen (Gewürz-)Mischungen.

Das Geräusch von Essen, das gekocht wird, das Geräusch von Musik, die aus dem Radio schallt. Diese Art von Einstürmen erlebe ich hier in Berlin nicht. Stattdessen finde ich mich am Hermannplatz wieder und stelle ein paar Anzeichen fest – insbesondere auf der gegenüberliegenden Straßenseite, wo es einen Bubble Tea Shop gibt und Hami’s, das heißt, bevor ich das bemerkt habe, war das meine Einführung in Berlin. Jenseits davon, die unfertigen Hindu-Tempel. Und von dort aus begann ich Essen zu entdecken und über das Essen traf ich Menschen, Soy Division macht richtig gute scharfe Chili-Sauce (Sambal).

Sambal belachan.

Die, die ich vermisse, auch wenn sie nicht ganz an die von zuhause heranreicht. Beim Radfahren bin ich anderen Singapurer*innen begegnet, buchstäblich über sie gestolpert, indem ich ihren Akzent im Singlishen und Lieder und Melodien hörte. Und manchmal habe ich diese Momente und Szenen in meinem Kopf. Weil ich nur eine bin und nicht gebunden an singapurische diasporische Gruppen. Ich finde es sehr schwierig, mich an einem Ort zu verankern, dem Thai Park oder den Märkten. Dennoch finde ich ein Stück Heimat im gemeinsamen Kochen mit anderen, im Diskutieren, in den gemeinsamen Themen. Seien es unsere Migrationserfahrungen hier, oder im Kino, und wo es Räume für Ausdruck gibt, vor allem durch Geräusche. Es sind diese Orte – vor allem akustische Konturen –, an denen ich ein Gefühl des Raums und der Orientierung erfahren kann, genau hier, genau jetzt.