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Milchreis

Einfache Sprache Gebärdensprache

Der Text heißt: Milchreis

Die Autorin heißt: KR Mino

Hier können Sie den Originaltext von der Autorin KR Mino in Standardsprache lesen.

Das ist der vereinfachte Text. 

 

Milchreis

Milchreis habe ich zum ersten Mal in meinem Leben in der Kantine von der Universität gegessen.

In der flachen Schüssel hat mich der Milchreis an eine fliegende Untertasse erinnert. Der runde Hügel aus Reis war in der Mitte des Tellers. Um den Hügel herum der breite Rand der Schüssel.

Milchreis ist eine süße Nachspeise, die aus in Milch gekochtem Reis besteht. Den Geschmack bekommt der Milchreis durch Zimt, Äpfel, Marmelade oder Vanille.

Ich erinnere mich, dass der Milchreis süß und sättigend war.
Meine Freundin Hà und ich konnten nicht alles aufessen.

Wir haben an diesem Tag viel über das Thema Essen gesprochen.
Und über unser Leben und die Erfahrungen in Deutschland.
Wir dachten darüber nach eine Internetseite zu machen, auf der alle Nachtische von den Kantinen in Berlin aufgelistet sind.

Darüber mussten wir so lachen, dass mein Gesicht vor lauter Lachen weh getan hat.

Meine Freundin Hà und ich haben viel gelacht an diesem Tag in der Kantine.

Es war ein schönes, warmes Gefühl.
Endlich fühlte ich mich ein bisschen mehr mit der Stadt Berlin verbunden.

Darum gibt es in meiner Küche immer Milchreis. 
Denn der Milchreis gibt mir ein Gefühl von Behaglichkeit und Freundschaft.

Aber es gibt eine Besonderheit: Ich koche nie einen Milchreis, wie den süßen Milchreis, den es damals in der Kantine gab.

Stattdessen verwende ich den Milchreis als Ersatz für Klebreis:

Für Gerichte mit Curry, Gerichte in der Pfanne, gebratenen Reis und für ein Gericht aus meiner Heimat. Das Gericht heißt Mabo-Tofu.

Der Milchreis ist günstig und es gibt ihn in allen deutschen Supermärkten.

Der Klebreis kommt aus Asien nach Deutschland und ist deshalb sehr teuer.
Heute kann man den Klebreis in vielen Geschäften in Berlin kaufen. Früher gab es dieses große Angebot an ausländischen Speisen und Zutaten nicht.

Wir verwenden Zutaten aus Deutschland für unsere traditionellen Gerichte aus Asien.

Meine Freundin Hà hat dazu gemeint:
Wir Menschen aus anderen Ländern drücken damit aus, dass wir zwar weit weg von unserer Heimat sind, aber wir uns an unserem neuen Lebensort langsam eingewöhnen.

Wir kaufen die Lebensmittel ein, die es an unserem neuen Lebensort gibt. Das gibt uns Sicherheit und ein Gefühl der Zugehörigkeit.

Oft begegnen uns die Menschen in dieser Stadt nicht sehr freundlich. 

Wir müssen für vieles kämpfen. So können wir neue Kraft schöpfen.

Das Kochen von Speisen, die uns an unsere Kindheit erinnern ist nicht nur eine traurige Erinnerung an unsere Heimat.

Ich glaube, es ist ein kleiner Teil in uns, der sich weigert an unserem neuen Lebensort dazuzugehören.

Ich glaube wir werden uns in Berlin immer zwischen diesen beiden Welten bewegen.

Hier könnt ihr euch einen Film zu dem Text von Ren anschauen.